Mikrobiom

Die Haut des Menschen besiedelnde Mikroorganismen (Hautmikrobiom): Verteilung auf die Körperregionen

Die Ausdrücke Mikrobiom und Mikroflora (griechisch μικρός mikrós ‚klein‘, griechisch βίος bios ‚Leben‘) bezeichnen im weitesten Sinne die Gesamtheit aller Mikroorganismen eines Habitats, welches wohlgemerkt sehr unterschiedlicher Größe sein mag. So kann z. B. die Erde als Ganzes als Habitat aufgefasst werden, wobei das Mikrobiom der Erde in dieser Systematik alle Mikroorganismen umfasst, welche die Erdkruste, die Gewässer und die Erdatmosphäre besiedeln. Mikrobiota ist der Begriff, der die Mikroorganismen einer Gesamtheit bezeichnet.[1]

Häufig wird mit Mikrobiom die Gesamtheit aller Mikroorganismen bezeichnet, die ein vielzelliges Lebewesen natürlicherweise (d. h. ohne Auslösung von Krankheitssymptomen) besiedeln.[2] Es werden auch spezielle Teil-Mikrobiome des Körpers eines solchen Lebewesens (also von bestimmten Körperteilen oder -bereichen) mithilfe der Bezeichnungen „Mikrobiom“ und „Mikrobiota“ beschrieben. Sie werden speziell erforscht, so auch die Wechselwirkungen zwischen diesen Teil-Mikrobiomen eines solchen Lebewesens wie auch zwischen den (Teil-)Mikrobiomen verschiedener solcher Lebewesen (also z. B. zwischen den Mikrobiomen der Münder zweier Kusspartner[3]), etwa im Rahmen der Immunologie.

Mikrobiome von Lebewesen setzen sich aus Bakterien (Bakteriom), Viren (Virom), Pilzen (Mykobiom) und Parasiten (Parasitom) zusammen.

  1. Andreas Schwiertz: Mikrobiota: Der unterschätzte Player im Stoffwechsel. In: Diabetes aktuell. Band 19, Nr. 08, Dezember 2021, ISSN 1861-6089, S. 356–359, doi:10.1055/a-1658-5655 (thieme-connect.de [abgerufen am 30. Dezember 2023]).
  2. Urs Jenal: Der Mensch und seine Mikroorganismen. Interaktionen zwischen Krankheit und Wohlbefinden. (Wieviel Mensch ist ein Mensch?) Autor am Biozentrum der Universität Basel. → Volltext (Memento vom 22. Dezember 2014 im Internet Archive; PDF)
  3. Remco Kort et al.: Shaping the oral microbiota through intimate kissing. In: Microbiome. Band 2, Nr. 1, 17. November 2014, S. 41, doi:10.1186/2049-2618-2-41, PMID 25408893, PMC 4233210 (freier Volltext) – (englisch).

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